Antrag zur Sanierung der Kriegerdenkmäler im Bereich des Gartendenkmals „Kaiser-Wilhelm-Platz“

Evelin Menne, DIE LINKE. Detmold
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

In Bezug auf die Vorlage Fb 6/395/2021 beantrage ich folgende Ratsbeschlüsse:

 

1. Der Antrag zur Sanierung der Kriegsdenkmäler auf dem „Kaiser-Wilhelm-Platz“ wird abgelehnt.

2. Die auf diese Weise im Haushalt 2022 eingesparte Summe in Höhe von 161.000 € wird verwendet, um eine angemessene Aufstockung des Personals im Bereich Klima- und Umweltschutz zu finanzieren.

Hinweis: Der Antrag ist unterhalb des Textes wieder zum Download eingestellt, dort findet sich diesmal zum besseren Verständnis auch die Vorlage der Verwaltung.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,

In Bezug auf die Vorlage Fb 6/395/2021 beantrage ich folgende Ratsbeschlüsse:

   1. Der Antrag zur Sanierung der Kriegsdenkmäler auf dem „Kaiser-Wilhelm-Platz“ wird abgelehnt.
    2. Die auf diese Weise im Haushalt 2022 eingesparte Summe in Höhe von 161.000 € wird verwendet, um eine angemessene Aufstockung des Personals im Bereich Klima- und Umweltschutz zu finanzieren.

Begründung:

Es gibt wesentlich wichtigere Ausgaben, die auf die kommunalen Haushalte zukommen, und die wir unverzüglich tätigen müssen, als ausgerechnet die Sanierung von Kriegsdenkmälern. Die Klimakatastrophe abzuwenden, die Pandemie zu bewältigen, und bei alledem auch die soziale Gerechtigkeit nicht aus dem Blick zu verlieren, all das sind Herausforderungen, die wir wirklich unbedingt meistern müssen.

In derselben Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, in der die Beschlussvorlage der Verwaltung zum CDU-Antrag auf Sanierung der Kriegsdenkmäler vorgelegt wurde, war vorher noch übereinstimmend festgestellt worden, dass im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes mehr Personal eingesetzt werden müsste, wenn die angestrebten Klimaziele erreicht werden sollen. Dies hat allerdings bisher nicht dazu geführt, dass hierzu entsprechende Anträge gestellt oder Finanzierungsvorschläge gemacht wurden, was ich hiermit nachholen möchte.

Sollten die Beschlussvorschläge unter 1. und 2. jedoch abgelehnt werden, so beantrage ich

  1. Eine Summe in Höhe von 161.000 € wird im Detmolder Haushalt 2022 bereitgestellt, um in der Mitte zwischen beiden Denkmälern, also zentral an den Wasserspielen, ein weiteres Denkmal zu errichten. Dieses Denkmal soll ein Friedensdenkmal werden.

Begründung:

Wenn in dieser Zeit, in der so viele dringliche Investitionen anstehen, insgesamt fast eine Viertelmillion Euro im Detmolder Haushalt verwendet werden soll, um Denkmäler zu restaurieren, die an Kriege und Gefallene erinnern, dann muss auch das Geld da sein, um eine andere zeitgemäßere Erinnerungskultur zu pflegen.

An dieser Stelle auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz könnte ein Denkmal gegen den Krieg und für den Frieden geschaffen werden, das die bereits bestehenden Wasserspiele mit einbezieht, und das somit begehbar und bespielbar, also barrierefrei und zugleich nützlich sein kann. Möglich wäre dies z. B. in Form eines Bodenreliefs, aber natürlich sind auch viele andere Ausdrucksformen denkbar. Dieses Denkmal könnte den unbekannten Deserteuren gewidmet sein, aber auch den militärischen und zivilen Opfern der heutigen Kriege, und es könnte zugleich endlich eine im Stadtbild sichtbare Erinnerung an die Opfer von 1917 in der Munitionsfabrik Elisabethstraße darstellen.

Ich möchte an den Antrag aus 2017 erinnern, mit dem die ver.di-Frauen eine entsprechende Gedenktafel beantragt hatten. Die damalige Beschlusslage lautete

2.15 Antrag v. 24.08.2017 - Gedenktafel zur Erinnerung an die Explosion der Munitionsfabrik 1917 in Detmold

Vorlage: Fb 1/347/2017

Der Rat nimmt den Antrag und die Mitteilungsvorlage zur Kenntnis.

Laut Herrn Heller sollten sich die Ratsmitglieder zunächst eine Meinung dazu bilden, ob eine weitere Gedenktafel benötigt wird. Falls diese als erforderlich angesehen wird, sollte erneut beraten werden. 

Da der Beschluss, die Kriegsdenkmäler zu sanieren und somit deutlich aufzuwerten, eine neue Situation geschaffen hat, sollte dieser Antrag, wie damals vorgeschlagen, erneut beraten werden, siehe Anlage.

Da die Munitionsfabrik nicht weit entfernt vom Kaiser-Wilhelm-Platz angesiedelt war, würde sich anbieten, genau an dieser Stelle ebenso wie an die Opfer unter den damaligen Kriegern zugleich an die zivilen Kriegsopfer aus Detmold zu erinnern. Denn es waren und es sind nicht nur die militärischen Opfer weltweiter Kriege zu beklagen, und unsere Gesellschaft sollte, wenn schon solch eine hohe Geldsumme aufgewendet wird, um Krieger zu ehren, endlich auch aller zivilen Opfer und Kriegsdienstverweigerer angemessen gedenken.

Mit freundlichen Grüßen

Evelin Menne

DIE LINKE. im Rat der Stadt Detmold

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