Banker-Boni-Blödsinn - und kein Ende!

Lothar Kowelek, Ratsmitglied, DIE LINKE. Detmold
Themen und Meinungen

''Geschäfte, bei denen man nachts ruhig schlafen kann, bringen nichts ein.''

Donald Trump

 

Gigantische Banker-Boni führten zu besonders riskanten Spekulationen. So hieß und heißt es. Außerdem könne man die astronomischen Höhen der Sonderzahlungen an Banker dem ''kleinen Mann'' einfach nicht mehr vermitteln.

 

Also mußten zur Besänftigung des ''kleinen Mannes'' - der entsprechenden Frau gewiß ebenso - Kürzungen der Boni auf den Weg gebracht werden.

 

Besondere mediale Beachtung fanden in den letzten Wochen Boni-Begrenzungs-Initiativen der EU und der Schweiz. Während die einen festlegten, Sondervergütungen nur noch in doppelter Höhe des Grundgehalts zuzulassen, legten die anderen über eine Volksinitiative die zukünftige Entscheidung über Boni in die Hände der Aktionäre.

In den letzten Tagen - es ist Wahlkampf - hat sich gar die deutsche Bundeskanzlerin, gewissermaßen als Speerspitze zur Begrenzung von Managergehältern und Bonuszahlungen, in die Debatte eingeschaltet. Maßlosigkeit dürfe in einer freien und sozialen Gesellschaft nicht sein.

Nur zu, Frau Bundeskanzlerin. Wie wäre es denn da mit der Einführung der - leider linken - Reichensteuer? Aber so weit geht die Liebe zum einfachen Volk denn doch wieder nicht.

So wird auch diese Debatte schließlich enden, wie andere Debatten zuvor: Viel Lärm um nichts! Was bleibt, ist verdummende, nicht zielführende Symbolpolitik.

Laut einem Bericht der ''Financial Times'' basteln Europas Banken längst an neuen Gehaltssystemen für ihre Topmanager. Die Grundvergütungen werden stark ansteigen. Ein Banker, der derzeit 1,7 Millionen Euro bezieht, dürfte demnach in Zukunft mit 2,3 bis 4 Millionen Euro rechnen können. Auch, wenn seine Sonderzahlung relativ betrachtet geringer ausfällt, ist sein Einkommen gestiegen. Und, was das Schweizer Sand-in-die-Augen-Modell betrifft, haben bisher die Aufsichträte ausnahmslos auch den vergangenen Bonuszahlungen ohne Murren zugestimmt. Warum sollte sich da etwas ändern?

Es möge sich doch bitte niemand etwas vormachen. Solange die Politik nichts gegen die Spekulationen selbst unternimmt, wird sich wohl auch nichts ändern. Haften werden auch in Zukunft die Steuerzahler. Die ham's ja.