1.Mai Kampftag der Arbeiter*Innenbewegung

Lemgo: Pressemitteilungenlinksjugend

Da der Deutsche Gewerkschaftsbund dieses Jahr wegen Corona alle Kundgebungen in OWL abgesagt hat, haben die Linke und Linksjugend in Lemgo beschlossen eine eigene Kundgebung durchzuführen. Wir waren uns einig, dass es nicht sein kann, dass Geschäfte öffnen und Wochenmärkte in Lemgo und anderswo stattfinden können, wo wenig Infektionsschutz herrscht, aber keine Kundgebungen zum 01. Mai stattfinden sollen.

Deshalb versammelten sich um 12 Uhr rund 15 Teilnehmer*innen bestehend, aus den Mitglieder*Innen von die Linke Lippe, Linksjugend Lippe, Bündnis gegen Rechts, der Sozialistischen Organisation SOL Lemgo sowie anderen Teilnehmer*Innen auf dem Marktplatz in Lemgo.

Mit zahlreichen Plakaten und Bannern machten wir unsere Forderungen deutlich. Die Gewerkschaftsverbände sind zurzeit viel zu träge, um konsequent trotz Corona Kundgebungen zu planen und Protest zu organisieren. In den Redebeiträgen von den Genoss*Innen wurde deutlich wie sehr das kapitalistische System in Zeiten von Covid-19 versagt hat, und wie wichtig es ist, das Gesundheitssystem und die Pharmaindustrie zu verstaatlichen, um diese Krise gut zu trotzen. Zeitgleich machten wir auch klar, dass Betriebe unter der demokratischen Führung der Beschäftigten besser funktionieren als unter einer profitorientierten Geschäftsführung. In einem Redebeitrag wurde auch auf die besondere Belastung für Familien hingewiesen. Gerade Frauen sind hier in der Quarantäne stark belastet, da sie sich meist um die Erziehung der Kinder kümmern. Auch die häusliche Gewalt nimmt durch die Krise zu. Zusätzlich sehen wir, dass viele der systemrelevanten Jobs wie Kranken- und Altenpflege und im Einzelhandel hauptsächlich von Frauen gemacht werden. Hier braucht es eine starke Aufwertung dieser Jobs, sowie aller anderen Jobs im Niedriglohnbereich.

Wie durch die Redebeiträge deutlich wurde, gibt es viele Themen, zu denen wir Protest organisieren müssen. Die Linke und Linksjugend ruft alle Menschen auf sich daran zu beteiligen und den Widerstand mitaufzubauen!

Ein großes Dankeschön nochmal an alle Teilnehmer*Innen der Kundgebung!

Wir fordern:

▶Sicherheitszuschlag von 500 Euro pro Monat für alle Beschäftigten in systemrelevanten Berufen wie Kranken- und Altenpflege, Einzelhandel und Logistik

▶ Sofortige Rücknahme aller gesetzlichen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und Aufhebung der Einschränkung demokratischer Rechte. Weg mit der 60h-Stundenwoche und 10 Stundentag!

▶ Anstatt Sonderurlaub oder Kurzarbeitergeld: Freistellung bei voller Lohnfortzahlung für den gesamten Zeitraum

▶ Für Beschäftigte, die aufgrund ihrer Tätigkeit besonders viel Kontakt mit Menschen haben: Bereitstellung aller erforderlichen Schutzmaßnahmen wie Desinfektionsmittel, Schutzkleidung besonders in den medizinischen Einrichtungen.

▶ Als Lehre aus dieser Virus-Krise: breite Kampagne aller DGB-Gewerkschaften – unter Einbeziehung von Streikmaßnahmen – für Milliardeninvestitionen ins Gesundheitssystem, ein Ende des Fallpauschalensystems, medizinische Einrichtungen müssen die tatsächlichen Kosten medizinisch sinnvoller Maßnahmen erstattet bekommen.

▶ Arbeitsplätze verteidigen: Verstaatlichung von Betrieben, die entlassen wollen, unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung der arbeitenden Bevölkerung, um die Produktion gesellschaftlich sinnvoll planen zu können.

▶ Schutz von Leben kennt keine Grenzen: Evakuierung der Lager an den EU-Außengrenzen und bedarfsgerechte Unterbringung sowie medizinische Betreuung Geflüchteter