Frackingverbot abgelehnt

B. Wobig, KTM DIE LINKE Lippe

Der Rat in Lemgo hat mit den Stimmen von CDU, FDP und BfL abgelehnt, die Gewinnung von Erdgas mittels Fracking auf Lemgoer Boden zu verbieten.

Die Grünen hatten zusammen mit der SPD diesen Antrag gestellt. Sicher hätte dieses Verbot keine rechtliche Bedeutung gehabt, aber ein deutliches Zeichen gesetzt. Andere Gemeinden, in Lippe und anderswo, haben mit einem solchen Beschluss dem Willen der Bürgerinnen und Bürger deutlich Ausdruck verliehen.

Die Risiken von Fracking sind bekannt. Trotzdem an dieser Stelle noch einmal zur Erläuterung:

Mit giftigen Chemikalien versetztes Wasser wird bei Fracking mit Hochdruck in Bohrlöcher gepresst. Das Gestein unter uns wird pulverisiert; "gefrackt". Dabei soll Gas frei werden, das dann zusammen mit dem giftigen Wasser abgepumpt wird. Das Gas, aber auch die giftigen Chemikalien, können ins Grundwasser gelangen. Beim Fracking entstehen im umliegenden Gestein Risse. Über diese Risse gelangen Gas und Chemikalien ins Grundwasser. Wie sich die gefrackten Gesteinsschichten tief unter uns auf die oberen Bodenschichten auswirken, kann niemand mit Sicherheit sagen. Nach einem Erdrutsch wäre es zu spät.

Die Begründung für die Ablehnung dieses Antrages durch CDU, FDP und BfL erscheint äußerst fragwürdig. Die fehlende rechtliche Gültigkeit des Beschlusses ist nur von zweitrangiger Bedeutung. Wichtig ist es, im Rat die Meinung der Bevölkerung darzustellen, die zu mehr als 80% gegen Fracking ist.

Jetzt fragen sich die Lemgoerinnen und Lemgoer, sind die drei Parteien für Fracking? Wir wissen es nicht.

Wir, DIE LINKE.Lemgo äußern uns eindeutig:

Wir sind gegen Fracking und erwarten, dass der Stadtrat von Lemgo die Meinung der Bevölkerung ausdrückt!