Thema: Depressionen und Kapitalismus

Der gesellschaftliche Diskurs ist größtenteils entpolitisiert und geprägt von einer individuellen Ebene: Depressionen werden biologisch betrachtet als neuronale Inbalancen dargestellt oder auf persönliche Schicksalsschläge und Anfälligkeiten zurückgeführt. Dies fördert auch bei einer depressiven Person den Eindruck, Sie selbst trägt die Verantwortung für seine persönliche Notlage.

Die gesellschaftlichen Strukturen, wie unsere Arbeit organisiert, das Bildungssystem aufgebaut ist und die damit einhergehenden Folgen wie Anwachsen an Stress und Leistungsdruck bleiben jedoch unberücksichtigt. Es ist aber kein Zufall, dass psychische Erkrankungen zunehmen, vor dem Hintergrund der neoliberalen Kürzungspolitik in den letzten 30 Jahren, dem Anwachsen prekärer Beschäftigung und dem Umbau des Bildungsbereichs in Richtung wirtschaftliche Verwertbarkeit von Menschen.

Der Vortrag soll Einblick in die gesellschaftlichen Faktoren für die Entstehung und Förderung von Depressionen und weiteren psychischen Leiden bieten und Grundlage für weitere Diskussionen sein.

Lesetipps:

https://non.copyriot.com/selbsttoetungen-am-arbeitsplatz/

https://www.klassegegenklasse.org/good-for-something/