Leserbrief zum Artikel „Rechtsruck in der Gewerkschaft“ vom 04.11.2019

Verwundert reibt man sich die Augen über den zunehmenden Rechtsruck und eine damit verbundene überdurchschnittliche AFD-Wählerschaft auch in den Gewerkschaften. Zumal doch Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit von den Arbeitnehmerbewegungen stets bekämpft wurden.

In den gewerkschaftlichen Bildungsstätten gehörten u.a. die Themen wie Entstehung von Rechtsradikalismus, Geschichte, Gesellschaftspolitik, Demokratie und Kultur stets zu den wichtigen und interessanten Bildungsangeboten. Bei Lehrveranstaltungen und in zahlreichen Diskussionen entwickelten die Teilnehmenden ein Bewusstsein für Solidarität und gegen Ausgrenzung.

Wenn also Bildungseinrichtungen geschlossen werden (und das aus fadenscheinigen Gründen) wie unlängst auch die ver.di-Bildungsstätte „Heinrich-Hansen-Haus“ in Lage-Hörste, sind Gewerkschaften teilweise selbst mit verantwortlich für die nicht gewollte aber schreckliche Entwicklung in rechtes Gedankengut.

Für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer demokratischen Gesellschaft brauchen wir vor allem Bildungsangebote, durch die Menschen gesellschaftspolitisches Bewusstsein erlangen können. Und dazu sollten sich vor allem auch die Gewerkschaften einsetzen und Bildung fördern statt Bildungsstätten zu schließen!

Wolfgang MacGregor, 32832 Augustdorf