Wenn die Lemgoer Fraktionen ihr Wort ernst nehmen, müssen sie das Aktionsbündnis Klinikum Lippe unterstützen!

Frank Redelberger, DIE LINKE. Lemgo

In der im Lemgoer Stadtrat beschlossenen Resolution zum Klinikum Lippe im September 2022 hat sich keine der Fraktionen gegen die Schließung der Unfallchirurgie und Orthopädie ausgesprochen. Stattdessen haben sie einen Scheinantrag beschlossen, wo gefordert wurde, dass in Lemgo weiter 24/7 UNFALLCHIRURGISCHE NOTFÄLLE behandelt werden können.

Das ist seit der Schließung ab Oktober nie der Fall gewesen.

Nach dem Ende der Öffnungszeiten der chirurgischen Praxis können am Abend und am Sonntag keine unfallchirurgischen Notfälle behandelt werden. In vielen Gesprächen bei Infoständen des Aktionsbündnisses Klinikum Lippe zeigt sich, wie groß die Auswirkungen der Schließung der Unfallchirurgie sind, aber auch wie schlecht die Geschäftsleitung um Dr. Hütte das Klinikum leitet. Es wurde oft von schlechten Erfahrungen bei Unfällen berichtet, weil die Notaufnahme in Detmold die zerstörten Kapazitäten der Lemgoer Einrichtung nicht auffangen kann. Das führt zu langen Wartezeiten und dadurch schlechterer Behandlung. Wenn die Lemgoer Fraktionen ihr Wort ernst nehmen, müssen sie das Anliegen des Aktionsbündnisses Klinikum Lippe unterstützen und die Geschäftsleitung des Klinikums zur Rechenschaft zwingen.

Bisher haben sich die Fraktionen nicht zu der fehlenden Umsetzung ihrer Resolution geäußert, oder den Lemgoer Bürgermeister dazu verpflichtet, sich öffentlich für den Inhalt der Resolution einzusetzen. Die Fraktionen und der Bürgermeister müssten die für die Schließung Verantwortlichen, den Landrat Herr Lehmann und den Geschäftsführer des Klinikums Herr Hütte, für ihre katastrophale Politik öffentlich kritisieren und zum Rücktritt auffordern. DIE LINKE hat sowohl im lippischen Kreistag als auch im Lemgoer Stadtrat als einzige Partei gegen die Schließungen gestimmt. Wir stehen weiter hinter den Interessen der Klinikbeschäftigten, sowie der Menschen in Lippe und unterstützen das Aktionsbündnis als wichtige Struktur der Arbeiter*Innenbewegung vor Ort. Die Kundgebung am 12.06. um 14 Uhr vor dem Kreistag, wo der Antrag des Aktionsbündnisses für einen Untersuchungsausschuss eingebracht wird, wird sehr wichtig.

Alle Menschen, denen eine gute Versorgung und gute Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich am Herzen liegen, sollten sich daran beteiligen.

Damit können wir Druck auf die Politik ausüben, sich nicht weiter hinter der schädlichen Geschäftsführung zu verstecken und für Verbesserung zu sorgen. Aber auch nach einem Rücktritt der Verantwortlichen in Lippe bleibt das System bestehen, weshalb DIE LINKE sich weiter für ein Gesundheitssystem ohne Profitzwang einsetzt.