Sparkasse spart am falschen Ende – beim Kunden!

Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Lippe

Sowohl die Sparkasse Lemgo als auch die Sparkasse Paderborn / Detmold wollen Filialen schließen. Gerade das gute Filialnetz war immer ein Vorteil der Sparkassen gegenüber der Online-Konkurrenz. Die Sparkassen gehören den Kommunen. In der Satzung jeder Sparkasse ist als Ziel und Grund einer kommunalen Beteiligung angegeben, dass die Sparkassen die Versorgung der Bürger und der regionalen Wirtschaft mit Bankdienstleistungen sicherstellen sollen. Die Verantwortung für die Entscheidung, die Filialen zu schließen, liegt also ausschließlich bei der Politik.

Es ist daher schon bemerkenswert, wenn die SPD in Lemgo in einem Ratsantrag für den Erhalt der Filialen eintritt und der Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag, Herr Welslau, eine flächendeckende Versorgung fordert, aber im entscheidenden Verwaltungsrat diese Fehlentscheidung nicht verhindert. Die SPD ist im Kreistag Lippe die stärkste Fraktion und in einer Koalition mit der CDU – die gleiche SPD, der auch Herr Welslau und Herr Golabeck angehören. Das ist eigentlich kaum vorstellbar.

Die Linke versteht sich als eine konstruktive Opposition. Die Probleme der Sparkassen durch das fehlende Zinsgeschäft können nicht übersehen werden. Unser Vorschlag lautet aber: Kürzt bei den Vorstandsbezügen und kappt nicht die Verbindung zu euren Kunden! Im Jahr 2011 veröffentlichte das Handelsblatt die Bezüge der Vorstände der Sparkassen. Für die Sparkasse Detmold schlugen 737.000 € und für die Sparkasse Paderborn 741.000 € zu Buche. Im letzten veröffentlichten Geschäftsbericht 2014 wurden Kosten für den Vorstand in Höhe von insgesamt 1.765.000 Euro ausgewiesen. Die Fusion der beiden Sparkassen hat leider zu keinem Einsparpotential bei den Vorständen geführt. Vor der Fusion wie auch danach gibt es 4 Vorstandsmitglieder. Nur haben sich deren Bezüge um 20 % in drei Jahren erhöht. Von einer solchen Erhöhung der Gehälter können die Mitarbeiter der Sparkasse leider nur träumen.

Eine bessere Präsenz in der Fläche ist für die Sparkasse auch zukünftig möglich. Die Mitarbeitenden müssen nicht an den Hauptstandorten Detmold und Paderborn konzentriert werden. Ein Büroarbeitsplatz kann an fast jedem Ort eingerichtet werden und trotz der räumlichen Trennung eine Zusammenarbeit gewährleisten. Das Einsparpotential betrifft somit hauptsächlich die Raumkosten der Filialen. Dieser Vorteil kann durch die Vermietung von Büroflächen in den größeren Standorten ausgeglichen werden.

Hier gibt es einen dringenden Handlungsbedarf. Wir werden von den verantwortlichen Kommunalpolitikern eine Entscheidung im Interesse der lippischen Bürger einfordern.