Stellungnahme zum Vorschlag der Verwaltung: Neubau einer 5-zügigen Grundschule

Wolfgang Senz / Dorothea Senz-Ndiaye

Es sollen zwei Schulstandorte zu einer großen Schule in Clusterbauweise zusammengefasst werden. Die Anwohner des vorgeschlagenen Sportplatzes in Ehrsen-Breden stellen sich dagegen. Auch DIE LINKE hat Bedenken zur Errichtung einer so großen Schule für Grundschulkinder.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,

wir haben es uns nicht leicht gemacht, eine Meinung zu Ihrem Vorhaben zu finden.

Die Verwaltung hat sich mit der Konzeption an alle derzeit nur erdenklich fortschrittlichen Konzepte mit aktuellen Standards an Schulen gehalten. Diesen pädagogischen Konzepten (Inklusion, Integration, Familienzentrum) und auch der großzügigen Cluster-Bauweise samt Mitbestimmung von allen Akteuren würden wir als LINKE uneingeschränkt zustimmen, wäre Bad Salzuflen eine Großstadt mit Verkehrsmitteln wie U-Bahn, Straßenbahn und mehrspurigen Autostraßen.

Wir leben aber in einer mittleren Kleinstadt und das ist auch gut so. Es ziehen sogar gestresste Städter aufs Land, um den urbanen Charakter einer Kleinstadt zu erleben. Neben den zwei großen Schulzentren mit über 3000 Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe soll es nun ein weiteres großes Zentrum als Grundschule geben.

Wie sollen 500 Kinder, meist noch in Begleitung eines Elternteils, zur gleichen Zeit von hier nach da kommen. Ein Verkehrskonzept, wie immer das auch aussehen mag, wird es bei hiesigen Voraussetzungen schwer haben, eine gute Lösung zu finden.

Daher ist es für uns rein aus diesem Grund nicht verantwortbar, einer fünfzügigen Grundschule zuzustimmen.

Unser Vorschlag, auf dem Gelände des Sportplatzes Ehrsen-Breden eine nur zweizügige Schule neu zu bauen und den Schulstandort Kirchplatz beizubehalten, ist bisher nicht diskutiert worden. Die alte Grundschule Wasserfuhr könnte dann nach einer Sanierung, der Erich-Kästner-Schule als Standort dienen. Für die ca. 120 Schülerinnen und Schüler würde der Raumbedarf ausreichend sein. Außerdem besuchen sie die Sekundarstufe und sind daher selbständiger im Straßenverkehr als die Kinder einer Grundschule. Das würde den Hol- und Bringdienst im Autoverkehr entlasten.

Was die pädagogischen Möglichkeiten anbelangt, sollte man auf jeden Fall versuchen, die   vorgeschlagenen Konzepte der Verwaltung zu realisieren.

Dass jetzt ein Familienzentrum für den Kirchplatz beantragt wurde, ist sehr zu begrüßen und man fragt sich, warum das bisher noch nicht geschehen ist.

Da kein schlüssiges Verkehrskonzept für die Errichtung einer 5-zügigen Grundschule vorliegt, können wir dem Antrag leider nicht zustimmen.